Weingut Ellwanger |
Weinerlebnisführerin Iris Klöpfer-Dittel |
Zunächst wurden wir mit leckeren Snacks, einem Sekt Pinot 2010 weiß brut in traditioneller Flaschenabfüllung und interessanten Informationen über die Sektherstellung begrüßt. Wir erfuhren, daß die Sektsteuer die älteste Steuer ist, eingeführt vor dem 1.Weltkrieg zur Unterstützung der Waffenindustrie.
So gestärkt ging es zum ersten Aussichtspunkt, dem Wasserhäusle, wo uns unsere Führerin die 3 verschiedenen Weinlagen Großheppachs am anschaulichsten zeigen konnte: untere Lage "Steingrüble", mittlere Lage "die Großheppacher Wanne" und ganz oben "Zügernberg".
Iris Klöpfer-Dittel mit Petra Hammer, der Weinkönigin 2012 |
Anschließend stellte uns Frau Klöpfer-Dittel ihren Gast vor, Petra Hammer, die Remstal-Weinkönigin von 2012.
Blick auf Weinstadt |
Da Petrus ein Einsehen mit uns hatte, konnten wir die Aussicht auf Großheppach und Umgebung genießen.
Beim nächsten Halt erklärten uns Frau Klöpfer-Dittel
und Frau Hammer die Neuanpflanzung von jungen Reben, die noch keinen Namen, sondern nur eine Nummer haben. In unserem Gespräch ging es daher auch um das Risiko, aber auch die Chance von Kreuzungen oder Wiederbelebung alter Rebsorten wie z.B. dem Helfersteiner und dem Hegel, die in Weinsberg gezüchtet und von der Familie Ellwanger wieder angebaut werden. (Der Helfersteiner ist eine rote Rebsorte, eine Kreuzung von Frühburgunder und Blauem Trollinger und der Hegel hat dieselben Eltern wie der Dornfelder, eine Kreuzung von Helferstein und Heroldrebe.) Das Fazit war: kreatives Experimentieren ist wichtig zur Weiterentwicklung!
Dann spazierten wir weiter zum Erinnerungsstein der Rebflurbereinigung, die 1965 bis 1968 erfolgte. Frau Klöpfer-Dittel berichtete aus diesem Anlaß aus der Großheppacher Weinbaugeschichte. Schon 1279 wurde der Weinbau in Großheppach urkundlich erwähnt und galt . als gute Einnahmequelle.
Daher wurde eine Rebflurbereinigung immer nötiger und mit staatlicher Unterstützung in den Jahren 1964 bis 1967 umgesetzt: für Großheppach lt. Chronik "ein Akt von historischer Bedeutung". Wir profitierten auf unserer Wanderung von dem gut ausgebauten Wegenetz.
Frau Klöpfer-Dittel erzählte uns zunächst vom 500 Jahres Jubiläum der drei Remstäler Weingüter Ellwanger, die weitläufig verwandt sind: Bernhard Ellwanger, Großheppach, Jürgen Ellwanger, Winterbach und Doreas, Dorothea und Sven Ellwanger, Grunbach.
1514, im Jahr des Armen Konrads, hat Nikodemus Ellwanger aus Großheppach, Bürgermeister, das Weingut Ellwanger gegründet. Heute wird es als Familienbetrieb weitergeführt, wobei Berhard Ellwanger als erster die Eigenvermarktung vorgenommen hat.
Frau Hammer berichtet aus ihren Erfahrungen im Ausland |
stilles Genießen |
So wurden uns zum ausgezeichneten Essen und bei fast sonnigem Wetter 4 ebenso ausgezeichnete Weine aus dem Keller von B. Ellwanger kredenzt:
Der erste Wein war ein Rose Merlot 1913 trocken und neu im Sortiment,
die zweite Probe eine Creation Ellwanger Sauvignon blanc Cuve weiß (Cuve = verschiedene Rebsorten werden zu einem harmonisch abgestimmten Geschmacksgenuß zusammengeführt)
der dritte Wein ein Sauvignon blanc "Höhenluft", trocken ( Trauben wachsen in einer Höhe von über 200 m bis 300 m ) und
zum Abschluß kosteten wir einen Gutswein Spätburgunder 2012 Creation Nero Cuve, trocken, gereift im Holzfaß, aus Lemberger, Merlot, Spätburgunder, Dornfelder und Syrah. Wir erfuhren, daß der Spätburgunder viele Namen hat und zu den ältesten Kulturarten gehört. Er wird seit 1881 in Deutschland angebaut und eignet sich sehr gut zur Sektherstellung.
Zu den verschiedenen Köstlichkeiten servierten uns Frau Klöpfer-Dittel und Frau Hammer viele konkrete Informationen zu den verschiedenen Weinsorten :
was macht die Säure aus (= wetterbedingt), was die Süße, was muß und was kann auf den Etiketten stehen, was ist barrique (= Erstbelegung im Holzfaß);
Zusammensetzung eines Schillerweins = rote und weiße Trauben gemischt; Rose und Weißherbst = nur rote Trauben; Weißherbst = nur eine Rebsorte.
Darüberhinaus erzählte Petra Hammer sehr persönlich und lebendig aus ihrer Zeit als Weinkönigin und ihren Erlebnissen in Neuseeland.
Frau Klöpfer-Dittel verabschiedete uns nach einem sehr gelungenen, informativen und genußvollen Nachmittag mit einem schönen Weingedicht und geleitete uns zurück zum Weingut Ellwanger.
aufmerksame Zuhörerin, Petra Hammer | und Zuhörer,Herr Klöpfer |
Abschluß eines genußvollen Nachmittags |